Tohuwabohu in der Oper

Als „Orpheus“ in Köln U-Bahn fuhr

20. Oktober 2005 – Premiere Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach

Im Foyer der Oper begrüßte ich Peter F. Raddatz, den Geschäftsführenden Intendanten, und entschuldigte meine erkrankte Frau. „Ich glaube nicht, dass sie etwas versäumt“; sagte er lächelnd und ging.

Was wollte er mir damit sagen? Ein Blick ins Programmheft bot mir Indiz eins: In der Besetzungsliste stand der Name des umstrittenen Kölner Regierungspräsidenten Dr. Franz Josef Antwerpes. Indiz zwei: Das Bühnenbild entpuppte sich statt der „Unterwelt“ als eine Kölner U-Bahn-Station.

In der Pause traf ich Herrn Raddatz wieder: „Na, was sagen Sie?“ – „Das erinnert mich stark an ein Divertissementchen des Kölner Männer-Gesangvereins.“ – „Dagegen ist das Divertissementchen Kunst. Ich brauche jetzt ‘nen Schnaps.“ Sprach’s, ging ein paar Schritte, drehte sich um und sagte bekümmert: „Am besten zwei!“ Dann setzte er seinen Weg zu den Opernterrassen fort.

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