Fragen an die private Pflegezusatzversicherung

von Jessica Krämer (01)

Jessica Krämer

Jessica Krämer ist Diplom Kffr. (FH) und MBA, verfügt über fast 20 Jahre Erfahrung in der Versicherungsbranche und ist aktuell als Referentin Leistungspolitik im Produktmanagement der DKV tätig. Zudem ist sie Sonderbeauftragte der VVB und leitet die Redaktion des VVBmagazin.

In Deutschland besteht seit 1995 die Pflicht zur Pflegeversicherung.1) Dabei gilt der Grundsatz „Pflegeversicherung folgt Krankenversicherung“: Wer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, wird in die soziale Pflegeversicherung (SPV) einbezogen. Für Privatversicherte gibt es die private Pflegepflichtversicherung (PPV).2) Auch nach mehreren leistungsausweitenden bzw. – dynamisierenden Reformen3) der letzten Jahre ist und bleibt die Pflegeversicherung eine Teilabsicherung. Als eigenständige Säule der Deutschen Sozialversicherung ist sie „keine Vollversicherung. Sie stellt eine soziale Grundsicherung in Form von unterstützenden Hilfeleistungen dar, die die Eigenleistungen der Versicherten und anderer Träger nicht entbehrlich machen.“ 4) Die Leistungen reichen daher in der Regel nicht aus, um alle notwendigen Kosten im Pflegefall zu finanzieren. So ist im Bundesdurchschnitt bei ambulanter Fachpflege je nach Pflegegrad mit einer monatlichen Pflegelücke zwischen 375 Euro und 2.100 Euro zu rechnen.5) Bei stationärer Pflege schwankt der Eigenanteil bzw. die Pflegelücke pro Monat je nach Wohnort bzw. Bundesland zwischen 1.346 Euro in Mecklenburg-Vorpommern bis hin zu 2.406 Euro in Nordrhein-Westfalen.6) (siehe Abbildungen 1 und 2)

Für diese Versorgungslücke kann eine Ergänzungsversicherung zur privaten und zur sozialen Pflegepflichtversicherung (EPV) – kurz auch Pflegezusatzversicherung – abgeschlossen werden. Laut einer Allensbach-Untersuchung vom Juni 2019 machen sich 46 % der Befragten Sorgen um ein nicht ausreichend abgesichertes Pflegerisiko.9) Und obwohl das Risiko der Pflegebedürftigkeit durch längere Lebenserwartungen und den medizinisch-technischen Fortschritt weiterwächst, haben nur 4,5 % der Pflegepflichtversicherten eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.10) (siehe Abbildung 3)

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