Soziale Nachhaltigkeit in der Beratung

Klarheit bei der Altersvorsorge – speziell für Frauen

von Ute Geishauser (Do/D)

©Freepik

Altersvorsorge von Frauen: Zwischen Hoffnung und Versorgungslücke

Noch immer vertrauen viele Frauen darauf, dass es im Alter „irgendwie gut gehen“ wird. Eine Hoffnung, die angesichts kontinuierlicher Leistungseinschränkungen in der gesetzlichen Rentenversicherung zunehmend zur Illusion wird. Gerade jetzt sind Vermittler*innen gefordert, durch fachlich fundierte und sozial nachhaltige Beratung zur Vermeidung weiblicher Altersarmut beizutragen. Wer individuelle Lösungsvorschläge für Frauen mit zumeist nicht linearen Erwerbsbiografien unterbreiten möchte, benötigt für den Beratungsprozess neben solidem Wissen über die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung auch zuverlässige digitale Rechen-Tools, um reale Versorgungslücken sichtbar zu machen. In der Branche wird leider bislang häufig noch auf unrealistische Best-Case-Szenarien für Frauen verwiesen – insbesondere in der Witwenversorgung.

Damit aus Wissenslücken keine Versorgungslücken werden

Abwarten ist keineswegs eine Lösung. Frauen sind im Alter überdurchschnittlich häufig von finanziellen Engpässen betroffen. Gründe dafür sind unter anderem geringere Einkommen, Teilzeitarbeit, unbezahlte Care-Arbeit sowie eine höhere Lebenserwartung. Trotzdem bleibt Altersvorsorge für viele ein abstraktes Thema – mit oft kostspieligen Folgen.

Dr. Birgit Happel „Viele empirische Studien haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, einen besseren Überblick über die größeren Zusammenhänge zwischen Erwerbs-, Care- und Geldbiografien zu erhalten. Die Zahlen zur sogenannten Child Penalty und zum verminderten Lebenserwerbseinkommen zeigen, wie einschneidend die Risiken für Frauen sind, die mit der Übernahme von Fürsorgeverantwortung noch immer einhergehen“, sagt die Geldbiografin, Dr. Birgit Happel. In ihrem 2023 erschienenen Buch „Auf Kosten der Mütter“ zeigt die Autorin auf, wie Mütter langfristig finanziell handlungsfähig, selbstbestimmt und selbstbewusst bleiben. Happel plädiert zudem dafür, dass Vermittler*innen noch stärker durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen für die langfristigen Auswirkungen von Erwerbsunterbrechungen und Gleichstellungsthemen sensibilisiert werden.

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