Die Versicherungsbranche steht an einem Scheideweg. Der Klimawandel bringt unvorhersehbare Risiken und erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen mit sich, die traditionelle Modelle der Risikobewältigung zunehmend als unzureichend erscheinen lassen. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen nehmen sowohl an Häufigkeit als auch an Intensität zu, und viele Versicherungsgesellschaften kämpfen damit, diese Risiken in ihren bestehenden Modellen zu berücksichtigen. Gleichzeitig steigt der Druck auf Unternehmen, nachhaltige Lösungen zu implementieren, die nicht nur finanzielle Risiken minimieren, sondern auch positive ökologische und soziale Auswirkungen haben.

Innovative Ansätze wie parametrische Versicherungen und Captives gewinnen in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung. Parametrische Versicherungen basieren auf vordefinierten Triggern wie Wetterdaten oder seismischen Messungen, die eine schnelle und transparente Auszahlung ermöglichen. So könnte beispielsweise ein Landwirt, dessen Ernte durch eine Dürreperiode bedroht ist, von einer Versicherung profitieren, die Auszahlungen auslöst, sobald die gemessenen Niederschlagswerte unter einem bestimmten Schwellenwert fallen. Diese Form der Versicherung reduziert den administrativen Aufwand und bietet den Betroffenen eine dringend benötigte finanzielle Unterstützung in Krisenzeiten. Gemeinsam bieten diese Modelle eine vielversprechende Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Zeit. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre Risiken nicht nur effektiver zu managen, sondern auch gleichzeitig nachhaltige Ziele zu verfolgen. In diesem Artikel wird untersucht, wie parametrische Versicherungen und Captives als Werkzeuge für die Risikominderung und die Förderung von ESG-Zielen (Environmental, Social, Governance) dienen können. Darüber hinaus werden konkrete Beispiele aufgezeigt, die die transformative Kraft dieser Ansätze verdeutlichen.