Als Lehrgang U im April 1959 im Kölner Weyertal sein damals nur aus vier Semestern bestehendes Studium begann, war er mit 60 Studenten (Studentinnen gab es noch nicht…) der bis dahin größte Lehrgang. Es war wohl Prof. Dr. Grosse, der uns insofern zu „beruhigen“ versuchte, dass der Lehrgang nach der Zwischenprüfung im Frühjahr 1960 „in den kleinsten Raum des Hauses passen“ werde. So schlimm wurde es zwar nicht, aber immerhin blieb fast die Hälfte der Anfänger auf der Strecke. Einige aus dem vorangegangenen Lehrgang kamen zur „Wissensauffüllung“ hinzu. Auch ich hätte diese Hürde evtl. nicht geschafft, denn ich war wohl der Einzige ohne vorangegangene Versicherungslehre. Meine Zulassung war möglich gewesen, da ich ein zweijähriges Volontariat (mit Unterbrechung durch Einberufung zur Bundeswehr) bei einem Gutachter für Pensions- und Sterbekassen nachweisen konnte, also zumindest auf dem Gebiet der Versicherungsmathematik Vorkenntnisse hatte.

Lehrgang U machte sich bald einen besonderen Namen, da eine Theatergruppe entstand, in der ich aber nicht tätig war (nicht einmal als Textlieferant, wozu ich damals noch nicht in der Lage war).

Bei den Mitgliederversammlungen in Köln (traditionsgemäß alle fünf Jahre) haben sich etliche Kommilitonen hin und wieder getroffen. Es kam der 1. April 2009 – 50 Jahre dem Beginn des Studiums der Mehrzahl der Interessierten, die sich „außer der Reihe“ in Köln versammelten. Als nach etwa zwei Stunden die ersten Lebens-, Berufs- und Krankheitsgeschichten ausgetauscht waren, entstand der Plan, uns nun außerhalb der Mitgliederversammlungen jährlich irgendwo in Deutschland zu treffen. Mit einer Ausnahme habe ich dann nacheinander neun der zehn Lehrgangtreffen organisiert – zuerst in Neustadt an der Weinstraße, zuletzt 2019 in Fulda. Dabei konnten viele von all dem erzählen, was sie während des Studiums in Köln alles erlebt hatten. Ich konnte nicht mithalten, da ich wegen meiner fehlenden Vorkenntnisse aus einer Lehrzeit die Vorlesungen unmittelbar danach noch aufbereiten und festhalten musste. (Teils unter Zeitdruck, da am nächsten Morgen schon einige auf das Manuskript warteten…)

Aufgrund von Krankheits-, wie auch schon Todesfällen war aber die Gruppe dann doch zu klein für weitere Treffen geworden. Bei den Mitgliedersammlungen konnte ich als „ewiger“ Kassenprüfer natürlich nicht fehlen und freute mich, wenn ich dabei immer mal wieder einige Kommilitonen traf.

Im letzten VVBmagazin waren außer mir immerhin noch „Zwei aus U“ zu sehen: Georg Mehl und Dietrich Chlebusch beim Stuttgart-Treffen mit Ilona Schanz; sie wurden zu stellvertretenden Beiratsmitgliedern gewählt, sodass Lehrgang U auch noch auf diese Weise irgendwie vertreten ist.