Treffpunkt Köln und die NS-Vergangenheit in Köln

von Dieter Lührs (U, EM)

„EL-DE-Haus? Keine Ahnung. War ich noch nicht.“
„NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln? Muss ich mir das antun?“
„Ich weiß noch genau, wie es damals war.“

Noch im Oktober letzten Jahres habe ich bei einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem feststellen müssen, dass viele aus meiner Reisegruppe zwar sehr erschüttert durch dieses Museum gegangen sind, aber vorher niemals im EL-DE-Haus waren.

Ungeachtet solcher Fragen und Sätze, die man leider in Köln so oft hört, hatte der Treffpunkt Köln den „Mut“, zu einer Führung durch eben dieses EL-DE-Haus, das NS-Dokumentationszentrum, mitten in der Innenstadt von Köln einzuladen. Und tatsächlich: Es meldeten sich etliche Interessierte an, die teilweise bisher noch nie dort waren, aber hinterher beeindruckt, geschockt und nachdenklich das Haus wieder verließen.

Es ist das wohl unansehnlichste Museum Kölns: Wände seit Jahrzehnten ohne frische Farbe; enge Gänge; kahle Treppen nach oben und unten; keine Ausstellungsstücke; beklemmende Texte.

Aber das soll und muss auch so sein, wie der sachkundige Begleiter, den wir an diesem besonderen Ort natürlich nicht „Führer“ nannten, erläuterte. Wir sollen auch heute noch mit dem unmittelbar konfrontiert werden, was Menschen in ihrer Verblendung anderen Menschen angetan haben, die sie auch vielfach hier vor Ort töteten. Auch der Verzicht auf jegliche Devotionalien ist bewusst, um zu verhindern, dass sich die „Ewiggestrigen“, die sich inzwischen wieder breitzumachen versuchen, mit ihren Fotoapparaten und Smartphones darauf stürzen, um dann alles „ins Netz zu stellen“.

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